Inhalt: Die Überlebenden des Holocaust, die sich nach dem Ende des Krieges in der sowjetischen Besatzungszone niederließen, schwankten noch etliche Jahre lang zwischen Bleiben und Gehen. Während die einen Deutschland nur als Zwischenstation auf dem Weg nach Palästina oder den USA ansahen, letztlich aber doch in Berlin, Erfurt oder Leipzig blieben, sahen sich andere zu Beginn der 1950er-Jahre erneut zur Flucht aus ihrer alt-neuen Heimat gezwungen. Nur ein kleinerer Teil schloss sich wieder zu jüdischen Gemeinden zusammen. Die meisten der aus dem Exil in den sowjetischen Machtbereich zurückgekehrten Juden standen der Religion eher fern und wollten am Aufbau einer sozialistischen Gesellschaft mitwirken. Der Band beleuchtet einzelne widersprüchliche Aspekte dieses Neubeginns: Freiheit der Religionsausübung, staatliche Unterstützung für die Gemeindegründung und besondere soziale Fürsorge für die Überlebenden waren überschattet von fortdauerndem Antisemitismus in der Bevölkerung, vom Scheitern einer Wiedergutmachungsregelung und von der stalinistischen Verfolgung, die phasenweise auch eine deutlich antisemitische Richtung aufwies.
Aufsatzsammlung Systematik: D 401 Umfang: 158 S. : Abb. Standort: D 401 Wid ISBN: 978-3-948643-56-0
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